Willkommen in Sahlassan
Sahlassan ist ein kleines Dörfchen in Nordsachsen, gelegen in einer leicht hügeligen Landschaft nicht weit von der Elbe. Im Süden liegt Strehla, von dessen Schloss aus ein herrlicher Blick über das Elbtal zu genießen ist.
In den Jahren seit der Wiedervereinigung ist viel renoviert worden. So ist aus einem Dorf mit Einheitsfarben ein buntes Dorf geworden. Weiterhin beherrscht viel Grün den Charakter des Ortes. Grund dafür sind die großen Bauerhöfe mit ihren großzügigen Vorgärten und die offene Gestaltung der Grünflächen, die von einer Bebauung verschont geblieben sind.
Geschichtliches:
Sahlassan ist ein kleines, historisch gewachsenes Dorf mit heute etwa 100 Einwohnern.
Erste urkundliche Formen des Ortsnamens reichen bis ins 13. Jahrhundert:
- Erste Erwähnung: Bereits 1244 wird das Dorf in einer Urkunde erwähnt, in der der Markgraf Heinrich der Erlauchte es dem Domstift Meißen schenkte.
z. B. Zalezen (1282) oder Zalezin (1288), später Salhusen, Sahlsen oder Salassan – die Namensformen stammen aus historischen Akten der Region Meißen (z. Bsp. Urkundenbuch des Hochstifts Meissen, Gersdorf, Band 1, 1864, Seite 195).
Traditionell war der Ort ein Platzdorf auf einer Gemarkung von rund 407 ha Fläche.
Mehrfach war der Ort Teil unterschiedlicher Gemeinden, bevor er 1994 Teil von Liebschützberg im Landkreis Nordsachsen wurde. Besonders erwähnenswert ist die klassische Dorfschule aus der Gründerzeit als Denkmal. Alles in allem ein typischer ländlicher Ort mit sächsischem Ursprung und ruhiger Entwicklung.
Auszug und Übersetzung, 15. September 1282:
Deshalb haben wir, diesem Plan folgend, der uns, wie oben dargelegt, nicht vernünftiger erscheint, dem ehrenwerten Mann, den wir in Christus lieben, Meister Theoderich von Buda, Präfekt der Villa Zalezen bei Ztrelis, zwölfeinhalb Pfarrhäuser verkauft, von denen jedes Pfarrhaus jährlich eine halbe Mark gutes Silber und einen Malder Hafer als Abgabe zahlt, für einhundertsieben Mark Silber und einen Ferton, gewogen mit dem Gewicht unserer Kammer, die wir als vollständig erhalten und in die Bezahlung der oben genannten Schulden umgewandelt haben, indem wir einen gerechten Kauf- und Verkaufstitel eingelegt haben, und wir geben dieselben Pfarrhäuser den Gebeten desselben Präfekten der Kirche von Misen auf ewig und übergeben sie zum ewigen Besitz mit einem gerechten Eigentumstitel, mit Wiesen, Weiden, Büschen, Straßen und Wegen, Diensten, Rechten, mit allem Recht bezüglich der besagten Pfarrhäuser, groß und klein, in der Villa und auf den Feldern und mit allen Versorgungseinrichtungen, die jetzt vorhanden sind oder in Zukunft bestehen, so wie die oben genannten Pfarrhäuser unserer Kirche freiwillig gehörten.
Bevölkerung & Entwicklung
- Historische Einwohnerzahlen laut dem Historischen Ortsverzeichnis Sachsen:
- 1551/52: ca. 21 „besessene“ Männer, 10 Inwohner
- 1764: 20 „besessene“ Männer, 4 Häusler
- 1834: ca. 142 Ew.
- 1871: etwa 183
- 1910–1939: stabil um 180
1946: plötzlich 294 (vermutlich durch Flüchtlinge / Bevölkerungsbewegung nach dem Krieg)
Schule und Bildung: Sahlassan hatte in der Vergangenheit eine eigene Schule, die im 19. Jahrhundert die vorher üblichen „Reihen- und Wandelschulen“ ablöste. Die Schule wurde 1837 fertiggestellt und ersetzte die vorherige Schule in Leckwitz. 1952 wurde die Schule in Sahlassan jedoch aufgelöst und die Kinder wurden nach Strehla umgeschult (Familien mit Kindern waren geflohen).